Die zweite Woche in Japan

Schon wieder eine Woche vergangen und ich bin immernoch einen Monat im Verzug mit dem Blog. Ohjeohje. Vielleicht werde ich nicht weiterhin jeden Tag beschreiben. Aber mal schauen wohin die Reise, sowohl im Blog als auch in Japan hingeht.

Nijo Castle 二条城 – Die Residenz vom letzten Shogun

08.04 Mein Lieblingscafe

In der letzen Woche war ich eigentlich fast jeden Tag in dem gleichen Café zum Frühstück. Damit wurde es ein Bisschen wie ein Ankerpunkt in der sonst so fremden Welt hier. Das Alpine Cafe ist ein Kissaten, ein traditionelles Café in dem es sehr ruhig ist und Menschen zum Lesen kommen. Die Kaffeezubereitungsmethode ist sehr spannend, hier (wie in vielen Orten in Japan) wird der Siphon benutzt. Das Prozedere sieht aus wie in einem Chemie-Labor. In diesem Video wird die Funktionsweise beschrieben. Zumindest ich finde das sehr spannend.

09.04 Was mache ich hier überhaupt?

Ein Auslandsemester. Klar. Aber ich besuche keine Uni-Module. Ich mache den GESR-Austausch in Kyoto. Das heißt ich bin in einem Forschungsteam in der Uni und arbeite dort zusammen an den Forschungsprojekten. Es ist also eher wie ein Praktikum als ein klassisches Auslandsemester. Ich bin in dem Kamitani-Lab. Die fachliche Selbstbezeichung ist „Neuroinformatik“, also eine Mischung aus Neurowissenschaften und Informatik (passend zu meinen beiden Abschlüssen in Psychologie und Informatik). Insbesondere ist das Forschungsgebiet Bildrekonstruktion aus Daten von Gehirnaktivität die mit dem MRT aufgenommen werden. Es geht also in die Richtung Gedanken lesen. Ich bin aber nur von Dienstag bis Donnerstag im Labor, dementsprechend habe ich trotzdem noch viel Zeit um das Land und die Kultur kennenzulernen.

Oben das tatsächliche Bild, unten was aus dem MRT gelesen wird (3 verschiedene Algorithmen)

10.04 Alltag?

Da ich zwischen Dienstag und Donnerstag im Labor bin gibt es zu diesen Tagen wahrscheinlich häufig nicht viel zu berichten. Wenn ihr an meiner genauen Forschung interessiert seid erkläre ich das ganze auch sehr genau ausführlich. 😄

12.04 MEHR KIRSCHBLÜTEN

Heute sind wir extra früh aufgestanden um zu sehen wie ein Fluss komplett von Kirschblüten bedeckt ist. Die Japaner haben sogar extra ein Wort dafür, das habe ich leider vergessen. Ehrlich gesagt finde ich die Spiegelung im Fluss eigentlich schöner als wenn er komplett bedeckt ist, aber auf jeden Fall ein Spektakel. Danach waren wir noch im Sake Museum, dort konnte man am Ende eine Sake Probe machen wo verschiedene Sorten gekostet werden konnten. Interessantes Gegenkonzept zur Weinprobe.

13.04 Karaoke

Ja, Karaoke darf natürlich nicht fehlen wenn man in Japan ist. Großer Bestandteil der Kultur. Man mietet sich hier einen ganzen Raum und kann mit Freundinnen und Freunden gemeinsam singen. Außerdem sind diese Karaoke Räume eine bekannte Günstige Alternative zum Hotelzimmer – für 10€ kann man hier einen Raum für den ganzen Abend buchen, wenn es einem nichts ausmacht auf dem Boden zu schlafen. Softdrinks sind inklusive! Wie ihr seht gibt es hier auch echte internationale Hits. Last christmas kann man auch im April singen.

14.04 Schön ists hier

Ein ziemlich großer Friedhof.

Ich besuche hier viele Tempel und Schreine. Das ist wahrscheinlich das was man am ehesten in Kyoto macht wenn man hier ist. Oder man setzt sich an den Kamo-Fluss und macht sich eine schöne Zeit.