Moin und こんにちは,
ich bin Matthias und verbringe von April bis Ende August ein Auslandsemester in Japan 日本 in der Stadt Kyoto 京都. Mit diesem Blog würde ich euch gerne mit auf diese für mich sehr spannende Reise mitnehmen und an meinen Erlebnissen teilhaben lassen. Wenn ihr etwas interessant oder schön findet oder einfach sonst nur mal von mir persönlich hören wollt schreibt mir sehr gerne. Ich freue mich über jede Nachricht!

Mit diesem Blog versuche das erste Mal in meinem Leben ernsthaft eine Reise zu dokumentieren. Mit dem ersten Eintrag bin ich schon drei Wochen im Verzug. Ich bin selbst gespannt in welche Richtung das gehen wird. Falls irgendetwas total langweilig ist oder etwas bestimmtes fehlt schickt mir auch gerne alle möglichen Verbesserungsvorschläge. Aber genug der Worte auf gehts nach Japan!

Tag 0 – Der Flug am 31.3
Vom Flughafen Frankfurt aus geht es los. 10:20 eigentlich eine sehr humane Zeit. Leider war am gleichen Tag die Zeitumstellung die die Nacht nochmal eine Stunde kürzer gemacht hat.
Die Zeit vergeht schneller wenn man in den Osten fliegt. Der Flug der eigentlich „nur“ 17 Stunden dauert wird mit der Zeitumstellung von 7 Stunden zu einem ganzen Tag. So sieht man alle Tageszeiten vom Flugzeug aus. Vor allem wenn man mit Glück für beide Flüge einen Fensterplatz bekommt



01.04 – Ankommen
Vom Flughafen Kansai in Osaka ging es dann direkt bis zum Studiwohnheim, dem Hyakumanben International House, in dem ich in den nächsten 4 Monaten während des Semesters leben werde. Das Zimmer ist zwar relativ klein aber sehr gemütlich. Außerdem habe ich zwei Fenster weil ich am Ende des Ganges wohne.


Es ist eine wirklich schöne Gegend hier. Das Wohnheim liegt sehr nah beim Kamo-Gawa (wörtlich übersetzt dem Entenfluss), innerhalb von weniger als 10 Minuten zu Fuß bin ich an diesem schönen Ort.

02.04 – Erstkontakt
In den Universitäten in Japan findet ein Großteil des sozialen Lebens in Circles statt. Also quasi außeruniversitärer Gruppen die allerlei verschiedene Tätigkeiten verbinden können (es gibt Circle für Sportarten, Fotografie, Wandern und vieles mehr). Ich wurde an meinem zweiten Tag von Makoto-san angesprochen. Er ist Teil des Outdoor-Circles „Bohemian“. Die waren so freundlich mir viel von ihrem mitgebrachten Sake (Reiswein) anzubieten. Zusammen haben wir dann noch ein Fahrrad gekauft und sind danach in das Clubhaus vom bohemian circle gegangen. Neben Outdoor Aktivitäten verbindet sie anscheinend auch eine große Liebe zu Mangas aller Art 😉 .


03.04 – Kleine Krise
Tja, mein Handy ist ins Wasser gefallen. Nachdem es leider schon einen kleinen Sprung in der Scheibe hatte war es anscheinend nicht mehr wasserdicht. Das ist um 3 Uhr morgens passiert. Das hat mich schon sehr stark mitgenommen. Danke an die Personen die für mich da waren. Glücklicherweise gab es einen offiziell von Google lizensierten Reparaturshop in der Nähe. Ich hatte schon alle Hoffnung verloren (heutzutage hängt leider sehr viel vom handy ab – ohne das Handy kann ich zum Beispiel auch nicht auf meine Bank zugreifen), innerhalb von einer Stunde konnte das Handy aber dann repariert werden. Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Abends ging es dann noch in die Boulderhalle.


04.04 Bürokratie und Kirschblüten
Als Austauschstudent muss ich mich auch hier beim Einwohneramt melden. Einen Hang zur Bürokratie hat Japan auf jeden Fall mit Deutschland gemein. Nach 4 Stunden im Amt habe ich nun aber meine Residence Card und bin auch bei der japanischen Gesundheitsversicherung und dem Pensionsfond gemeldet. Wundervoll!


Abends ging es noch zum Naked Sakura Festival in der Nijo Burg. Ein Festival für alle Sinne wie es beworben wurde. Licht, Musik und Duft. Schon sehr schön das ganze.



05.04 – Mehr Kirschblüten
Davon wird es in den kommenden Tagen noch viel mehr geben. Diese Zeit ist sehr besonders auch für die Menschen in Japan. Nur für wenige Tage blühen die Kirschbäume. Zu dieser Zeit sind auch viele Japaner*innen unterwegs und machen Fotos in traditionellen Gewändern (Kimono) oder gehen Picknicken (Hanami).



06.04 – Wandern (+ Kirschblüten)
Heute war ich wildentschlossen wandern zu gehen. Auf dem Weg zum Berg (Kyoto liegt in einem Talkessel – also ist eigentlich in jede Richtung Berg) wurde ich aber von dem Heian-jingū Schrein abgelenkt. Sah sehr beeindruckend aus von außen, also dachte ich da geh ich doch mal in den Garten rein. Der war wirklich beeindruckend, die Menschen in Japan haben uns wirklich etwas voraus was Gartenbau angeht.



Nach dem Abstecher in den Schrein ging es dann aber zum Wanderweg beim Daimonji Berg.




Danach bin ich dann über den berühmten Philosophenweg zurück zu meinem Fahrrad gegangen. Dort gibt es besonders viele Kirschbäume, während dem 30 minütigen Fußweg kann man ganz besonders intensiv in seinem philosophischen Gedanken schwelgen – insbesondere wenn man sich durch die Massen pflügt die dort zur Hanami Zeit sind.




07.04 – Picknick mit Kirschblüten
Okay, bevor es heute zu den Kirschblüten geht erstmal ein traditionelles japanischen Frühstück. Das besteht hier klassischerweise aus Reis und Fisch. Dafür waren wir in einem Café das sogar unter Denkmalschutz steht und wenige Studen am Tag geöffnet ist.



Tja und dann ging es nach Sewaritei. Einem Ort im Süden von Kyoto. Dort soll es besonders viele Kirschblüten geben. Wir wurden nicht enttäuscht. Dort gab es dann auch das obligatorische Picknick unter den Kirschblüten.




Das war meine erste Woche in Kyoto. Alles ist neu und ereignisreich. Alles ist etwas besonderes und die Sprache kann ich auch nicht wirklich. Selbst Essen bestellen im Restaurant ist eine kleine Herausforderung – wenn man denn überhaupt die Speisekarte lesen kann. Ich fühle mich trotzdem sehr wohl in diesem Land. Die Menschen sind sehr freundlich und hilsfbereit, auch wenn sie doch teilweise auch etwas zurückhaltend sind.